Kommentar zum Artikel Das alte Kurfürstenbad ist nicht mehr zu retten (Bonner General-Anzeiger)
Während der Bürgerentscheide haben viele Bürger*innen aus dem Bonner Norden unermüdlich gemeinsam mit Axel Bergfeld und den Godesberger*innen für den Erhalt ihrer Stadtteilbäder gekämpft. Sie glaubten fest an das Versprechen, dass bei einem "Ja" zum Kurfürstenbad auch das Frankenbad automatisch erhalten bliebe. Diejenigen, die die Behauptung als falsch bezeichnet haben, wurden diffamiert und der Verbreitung von Fake News bezichtigt.
Den Wahrheitsgehalt der populistischen und die Bürgerschaft spaltenden Kampagnen legt der Rahmenplan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft nun offen. Was ist aus dem Versprechen geworden? Die Godesberger erhalten ein neues Kurfürstenbad an bewährter Stelle. Das Frankenbad steht wieder auf Null.
Nein, es ist noch viel schlimmer. Denn die Entscheidung zwischen dem Erhalt wohnungsnaher Schwimmstätten für den Breitensport versus Prestigeprojekt für den Vereinssport wird nun allein auf den Stadtbezirk Bonn konzentriert. Wird das Frankenbad geopfert, um den Wünschen der einflussreichen Lobby des organisierten Sports zu entsprechen?
Der Rahmenplan zur Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft hat das Zeug, zum Lehrstück für die Methode „Divide et Impera“ zu werden. Wird Axel Bergfeld mit seinen Godesberger Mitstreiter*innen weiter solidarisch für das Frankenbad kämpfen, nachdem die Godesberger Interessen befriedigt wurden?
Kann es überhaupt noch Mehrheiten beim eingereichten Bürgerbegehren geben, wenn die Godesberger Ihr Ziel erreicht haben?
Haben etwa die engagierten BürgerInnen aus dem Bonner Norden Ihre Zeit und Ihr Geld nur investiert, um das Kurfürstenbad zu retten und gehen selber leer aus?
Die Zukunft wird es zeigen.
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