Die Frankenbadfreunde können nicht erkennen, warum sich ein möglicher Entscheid zugunsten des Kurfürstenbades positiv auf den Erhalt des Frankenbades als Schwimmbad und der Beueler Bütt und des Hardtbergbades auswirken sollte, wie von einzelnen Gruppen behauptet wird. Angesichts fehlender Gelder befürchten wir vielmehr eine erneute jahrelange Diskussion zum Bäderkonzept und damit weitere Jahre, in denen die dringend notwendigen Instandsetzungsmaßnahmen unterlassen werden. Die Frankenbadfreunde empfehlen deshalb im Sinne des Frankenbades und der anderen Stadtteilbäder mit NEIN beim Bürgerentscheid zu stimmen.
Begründung
Das bis 2019 im Haushalt für die Umsetzung des Bäderkonzepts eingeplante Geld (26 Mio.) würde noch nicht mal reichen, um die Sanierungen des Hardtbergbades und der Beueler Bütt neben der Sanierung des Kurfürstenbades umzusetzen. Woher sollten dann weitere Gelder (benötigt würden ca. 22 Mio. einschließlich der Planungskosten) für die Sanierung des Frankenbades als Schwimmbad kommen? Laut eines Antrags der SPD müssten für die Sanierung von Kurfürstenbad und Frankenbad zusätzlich zu den 26 Mio. noch ca. 37 Mio (davon 22 Mio. für das Frankenbad) im städtischen Haushalt bereitgestellt werden. Dies ist jedoch nicht geschehen. Der städtische Doppelhaushalt 2017/2018 steht und auch ein erfolgreicher Bürgerentscheid führt nicht dazu, dass neben den 26 Mio. weitere Mittel bereit gestellt werden!
Zudem gehen wir davon aus, dass der Stadtsportverband und der Stadtschwimmverband weiterhin gemeinsam mit anderen Interessenvertretungen wie Haus und Grund ein zeitgemäßes, barrierefreies und den Anforderungen des Sports genügendes neues Schwimmbad fordern werden.
Das Zentralbad im Wasserland wird von einer breiten Ratsmehrheit bestehend nicht nur aus CDU, FDP und Die Grünen (Jamaika), sondern auch der SPD unterstützt. Die SPD hat gemeinsam mit Jamaika für eine umfassende Bürgerbeteiligung zum Bäderneubau gestimmt.
Sollte der Bürgerentscheid am 21. April 2017 zugunsten des Kurfürstenbades ausgehen, befürchten die Frankenbadfreunde einen Stillstand bei der Planung der Folgenutzung und wegen des bereits bestehenden maroden Zustands des Bades eine akute Gefährdung des Baudenkmals.
In unseren Augen hat es keinen Sinn, sich noch weitere Jahre für den Erhalt der Schwimmnutzung einzusetzen , während das Bad – Gebäude, Technik, Freiflächen – weiter verfallen. Das Frankenbad darf nicht zum zweiten Viktoriabad werden!
Übrigens: Alle Oppositionsparteien in der Bezirksvertretung Bonn, also auch SPD und Die Linke, haben gegen eine Beteiligung der Bürger beim Konzept zur Findung einer Folgenutzung gestimmt, weil sie sich für den Erhalt der Schwimmnutzung einsetzen wollen. Für uns erweckt dies den Eindruck, dass sie es auf den Abriss des Frankenbades ankommen lassen würden, wenn die Schwimmnutzung nicht erhalten bliebe.
Was wir tun
Aus den genannten Gründen haben sich die Freundinnen und Freunde des Frankenbades e.V. an den Oberbürgermeister gewandt und ihn gebeten, den mit dem Ratsbeschluss vom 22.09.2016 eingeleiteten Prozess zur Findung von Folgenutzungen unabhängig vom Bürgerentscheid zum Kurfürstenbad zügig fortzuführen, damit zeitgleich mit der Inbetriebnahme des neuen Hallenbades die Sanierungsplanung für die Folgenutzung des Frankenbades in die Umsetzungsphase gehen kann.
Momentan planen wir eine Ideenbörse am 31.03.2017, um vielfältige Möglichkeiten für eine Folgenutzung für breite Kreise der Bevölkerung zu finden. Für uns ist dies der erste Schritt , um Wünsche und Vorstellungen von Anwohnern und Freunden des Frankenbads und Frankenbadplatzes konstruktiv in die geplante Bürgerwerkstatt einzubringen. Dazu ist jede/r herzlich eingeladen. Die Ideen möchten wir dann am 13.05.2017 im Rahmen des Macke-Viertel-Festes vorstellen.
Wir wollen in viele Richtungen denken und heißen jeden willkommen, der sich für die Zukunft von Frankenbad und -platz als Ort für Begegnung und Austausch für alle Kulturen und Generationen engagieren möchte!