Der Förderverein zum Erhalt von Frankenbad und Platz sieht den gestrigen Ratsbeschluss als ersten zögerlichen kleinen Schritt in Richtung der dringend gebotenen Sanierung des Baudenkmals. Die Frankenbadfreunde begrüßen die Entscheidung des Rates, den Prüfauftrag auf das Frankenbad zu beschränken und auf die Alternative Römerbad zu verzichten. Denn der Zustand des Frankenbads ist mittlerweile besorgniserregend. Der zunehmende Verfall des Baudenkmals muss endlich gestoppt werden.
Wir freuen uns, dass der Rat einem wichtigen Punkt unseres Bürgerantrags „Ja zum Baudenkmal Frankenbad“, den die SPD inhaltlich übernommen hatte, gestern zugestimmt hat
[Link zum BA]. Zuvor hatte der Bürgerausschuss unseren Bürgerantrag am 28.05.2020 noch abgelehnt.
Aber nicht nur wegen der äußerst knappen Mehrheit von nur einer Stimme bleibt abzuwarten, ob das Bekenntnis zum Frankenbad auch die Kommunalwahl überdauert. Denn der Prüfauftrag des Rates lässt völlig offen, ob der Rat die finanziellen Konsequenzen dieser Entscheidung bereit ist zu tragen und die erforderlichen Gelder für die dringende Sanierung bereitzustellen.
Zumal die Antragspunkte unseres Bürgerantrags, das Frankenbad als nächstes Hallenbad nach dem Hardtbergbad zu sanieren und die erforderlichen Gelder von inzwischen mindestens 35 Mio. Euro bereitzustellen, direkt im Bürgerausschuss als „erledigt“ ad acta gelegt wurden, also ohne Verweis in den Fachausschuss bzw. in die Bezirksvertretung. Und auch in der Bezirksvertretung Bonn hat ein unser Anliegen unterstützender Antrag der Linksfraktion nur die Zustimmung der Piraten erfahren.
In der Vergangenheit haben wir bereits erfahren müssen, dass es an der Bereitschaft mangelt, den Worten Taten folgen zu lassen, auch bei den jetzt für das Frankenbad stimmenden Parteien SPD und Grüne. Das macht uns skeptisch, denn in der Sache waren wir 2014 schon viel weiter. Damals hatte die Bezirksvertretung Bonn noch einstimmig dem Bürgerantrag zugestimmt, das Frankenbad als erstes Hallenbad zu sanieren. In der weiteren Beratung hatte sich herausgestellt, dass der damalige SPD-Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch die Sanierungsplanung aus wirtschaftlichen Gründen gestoppt hatte. Zwei Jahre lang wurde dann dieser Bürgerantrag gemeinsam von CDU, FDP, Grüne und SPD regelmäßig vertagt, bis das mittlerweile verworfene Bäderkonzept mit dem Wasserlandbad als Ersatz für das Frankenbad beschlossen war.
Da der Oberbürgermeister den Haushalt erst nach der Kommunalwahl einbringen wird, bleibt offen, ob der Prüfauftrag trotz zunehmender finanzieller Engpässe im städtischen Haushalt wirklich umgesetzt wird.
Wir fordern deswegen alle Parteien auf, sich schon vor der Kommunalwahl verlässlich zu positionieren und klarzustellen, ob sie bereit sind, mehr als 35 Mio. Euro für die Sanierung des Frankenbads im kommenden Haushalt 2021/2022 vorzusehen.
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