Flyer / 3. Infobrief an die Bewohner der Altstadt/Nordstadt

 

Sanierung und Zukunft des Frankenbads bedroht! Grüne und SPD brechen Wahlversprechen

 

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

 

die nächste Kommunalwahl steht vor der Tür und genau wie vor fünf Jahren, versprechen Grüne, SPD, Volt und Die Linke das Frankenbad zu sanieren. Es ist Zeit für eine Bilanz der letzten fünf Jahre.

 

Mit der aktuellen Machbarkeitsstudie vom Juli 2025 hat die Oberbürgermeisterin eine weitere Studie vorgelegt, die erneut bescheinigt, dass das Frankenbad zwar marode aber sanierungsfähig ist und dringender Handlungsbedarf besteht, um den Ausfall der Technik und damit die Schließung des Bades zu vermeiden. Doch offenbar fehlte der OB und der Koalition aus Grüne, SPD, Volt und Die Linke in den letzten Jahren der politische Wille dazu, denn immer wieder wurde der konkrete Sanierungsbeginn verzögert und verschoben, der eigentlich für 2023 versprochen war.

 

Unsere Befürchtungen aus dem ersten Infobrief vom Dezember 2023 sehen wir bestätigt: Verwaltung und Politik hangeln sich von Gutachten zu Gutachten bis über die Kommunalwahl 2025, ohne dass etwas Konkretes geschieht.

 

Nach Studien zur Unterbringung von Flächen für Begegnung (quartiersnahe Nutzungen) und barrierefreier Erschließung, sowie einem denkmalpflegerischen Gutachten zur Veränderbarkeit der Bausubstanz, folgte ein Gutachten zur Klärung der Sanierungsfähigkeit des maroden Baudenkmals und nun zum Abschluss der Wahlperiode eine erneute Machbarkeitsstudie zur Unterbringung quartiersnaher Nutzungen und zur Klärung der Frage, ob die Bausubstanz eine energetische Sanierung ermögliche.

 

Und auch die aktuelle Machbarkeitsstudie liefert wiederholt positive Antworten zu allen Fragestellungen: „Eine zukunftsfähige, klimaschonende und wirtschaftlich tragfähige“ Sanierung ist möglich! Dennoch und entgegen ursprünglicher Zusagen verzichtet die OB auf eine Beschlussvorlage, „weil die Gremienläufe mit Blick auf die Ratssitzung im September nicht mehr eingehalten werden können.“ Die Antragsfrist für die Bezirksvertretung Bonn wurde um genau einen Tag verpasst, die für den Sportausschuss um nur fünf Arbeitstage! Angesichts dieser wenigen Tage ist eine deutliche Kritik an der Organisationsstruktur in der Verwaltung angebracht, will man eine absichtliche Vermeidung politischer Entscheidungen zugunsten der Frankenbadsanierung vor der Kommunalwahl nicht unterstellen.

 

Konkrete Angaben zu den weiteren Arbeitsschritten und zur Frage, wie die prognostizierten 73 Mio. EUR Sanierungskosten finanziert werden können, bleiben trotz Nachfage aus. Angesichts der desolaten Haushaltslage droht dem Schlusslicht Frankenbad die Schließung, nachdem das Kombibad Ennert von Verwaltung und Politik auf die Überholspur gesetzt wurde.

 

Zweifel am politischen Willen zur Sanierung sind angebracht. Hier nur die wesentlichen drei Beschlüsse der letzten Jahre:

 

  1. Am 06.12.2023 haben Grüne und SPD auf Empfehlung der OB gemeinsam mit den Sanierungsgegnern CDU und FDP den Bürgerantrag abgelehnt, die Sanierung des Fran- kenbads zur „Chefsache“ zu machen und endlich Maßnah- men zur Beschleunigung von Planung und Sanierung vorzulegen, was die Koalition im Februar 2022 noch gemeint beantragt hatte.
  2. Im Ausschuss für die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger lehnten Grüne, SPD und Volt Bürgeranträge ab, ausreichende finanzielle Mittel für die Frankenbadsanierung im Doppelhaushalt 2025/2026 und eine mittelfristige Planung bis 2029 bereitzustellen. Nur die Linksfraktion stimmte in der Februarsitzung 2025 für den Bürgerantrag.
  3. In der Ratssitzung Juli 2025 stimmten Grüne, SPD und Volt gemeinsam mit den Sanierungsgegnern gegen den Änderungsantrag von Rhein.Grün, das Frankenbad in die Prioritätenliste für Projekte / Maßnahmen des SGB mit baulichen Umsetzungsbeginn bis 2029 aufzunehmen, obwohl das SGB erklärt hatte, keine Bedenken gegen die Aufnahme zu haben. Nur die Linke stimmte für den Änderungsantrag.

Der Verein hat für die Sitzung der Bezirksvertretung Bonn am 02.09.2025 beantragt, die OB möge darlegen, wie sie ihre Wahlkampfaussage, die Bonnerinnen und Bonner werden bis 2030 in schönen und sanierten Bädern schwimmen können, für das Frankenbad konkret umsetzen möchte.

 

Die OB empfiehlt der Bezirksvertretung diesen Bürgerantrag abzulehnen. Nur Rhein.Grün hat sich bereits klar gegen die Ablehnung des Bürgerantrags und für die energetisch optimale Sanierung, die Bereitstellung der Gelder und Vergabe der konkreten Sanierungsplanung ausgesprochen.

 

Die OB und die Koalition haben ihre Gestaltungsmacht zur Sanierung des Frankenbades in den letzten fünf Jahren leider nicht genutzt. Und die Bindungswirkung des damaligen Bürgerentscheids zum Wasserlandbad, die ein Schwimmbad pro Stadtteil festlegte, ist inzwischen abgelaufen!

 

Somit werden wir erst nach der Kommunalwahl sehen, ob das Frankenbad noch eine Chance hat, oder wieder nur leere Versprechungen gemacht werden, bis durch die immer weiter steigenden Kosten eines Tages eine Sanierung nicht mehr zu rechtfertigen ist. Das werden dann sicherlich alle hier genannten Parteien sehr bedauern, denn man hätte so gerne, aber leider, leider...

 

P.S.: Der Verein stützt seine Aussagen auf Beschlüsse der politischen Gremien, die Sie unter Chronologie auf www.frankenbadfreunde.de nachlesen können.

Förderverein zum Erhalt von Frankenbad und Platz

info@frankenbadfreunde.de
www.frankenbadfreunde.de

Kontakt

Freundinnen und Freunde des Frankenbades e. V.

Dorotheenstraße 65

53111 Bonn

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